Zwischen Kultur und Moderne – Eine Woche in Tokio

von Naomi
Aussicht auf den Mount Fuji von Tokio aus

Vielleicht hast auch du schon ein konkretes Bild von Tokio: Hochhäuser so weit das Auge reicht und viele Menschen, die eine Straße kreuzen. Jedoch hat die Hauptstadt Japans mit seinen grünen Oasen so viel mehr zu bieten als nur hohe Gebäude und viele Einwohner. Die verschiedenen Viertel in Tokio unterscheiden sich sehr stark voneinander und es gibt in jedem davon etwas zu entdecken. So kannst du im verrückten Akihabara in die Gaming- und Manga-Welt eintauchen oder im Westen durch hippe westliche Cafés und Second-Hand-Läden stöbern.

Einige Vorurteile gegenüber Japan werden sich während deiner Reise vermutlich bestätigen. Denn die Japaner sind äußerst höflich, aber auch zurückhaltend. Dadurch ist es schwierig, tiefer in das tägliche Leben in Japan einzutauchen. Alles verläuft korrekt nach Plan und dir wird es schwer fallen eine so saubere und ruhige Großstadt zu finden. In welcher Großstadt kannst du schon 30 Minuten mit der Metro fahren und hast immer noch das Gefühl, als wärst du mitten im Zentrum? Damit du aber nichts verpasst in dieser vielfältigen Stadt, stellen wir dir in diesem Artikel die größten Highlights vor. Und noch dazu zeigen wir dir die besten veganen Restaurants, da die vegane Ernährung in Japan meistens nicht ganz so einfach ist.

Praktische Tipps für deinen Aufenthalt

Währung

Du wirst sicherlich schon oft gehört haben, dass Japan wesentlich teurer ist als Deutschland. Das stimmt aber nur bedingt. Ein veganes Abendessen bekommst du meistens schon für 7 – 10 € und ein Großteil der Sehenswürdigkeiten ist kostenlos. Auch der öffentliche Nahverkehr ist kostengünstig und so gut ausgebaut, dass du nie ein Taxi brauchst. Über weitere Japan Klischees schreibt Carola hier in ihrem ausführlichen Artikel und gibt wertvolle Reisetipps, welche mit hartnäckigen Vorurteilen aufräumen.

Das Einzige, was überdurchschnittlich teuer ist, sind die Unterkünfte. So bekommst du für 20 – 30€ pro Nacht nur ein Bett in einem Kapselhotel. Und damit du eine ungefähre Vorstellung von der Währungsumrechnung bekommst: im März 2023 ist ein Euro genau 143 YEN wert.

Wege vom Flughafen ins Zentrum

Solltest du direkt aus Europa anreisen, wirst du vermutlich am größeren Flughafen Haneda ankommen. Für die Fahrt ins Zentrum zum Bahnhof von Tokio hast du folgende Möglichkeiten:

TransportmittelReisedauerKosten
Keikyu Airport Line30 Minuten470 YEN
Tokyo Monorail30 Minuten660 YEN
Limousine Bus45 Minuten1.000 YEN
Taxi45 Minuten5.000 – 11.000 YEN

Der günstigste Weg von hier aus in die Stadt ist mit der Metro. Dafür nimmst du Keikyu Airport Line bis zur Shinagawa Station (20 Minuten, 300 Yen), wo du dann in die JR Tokaido Line Richtung Tokyo Station (10 Minuten, 170 Yen) einsteigst.

Billig-Flüge aus Asien landen meistens am Flughafen Narita, der weiter außerhalb von Tokio liegt. Am schnellsten kommst du mit dem JR Narita Express in die Innenstadt. Dieser kostet aber 3.000 Yen und benötigt 60 Minuten für die Strecke von 67 Kilometern. Günstiger hingegen ist es mit der JR Sobu Line zu fahren. Damit erreichst du für 1.340 YEN in 90 Minuten das Zentrum von Tokio.

Transport

Ein großer Vorteil an Tokio ist das sehr gut ausgebaute Metronetz. Gefühlt an jeder Ecke findest du eine Metrostation, von denen die meisten auch noch kostenloses Internet haben. Besonders praktisch ist die aufladbare Fahrkarte, weshalb du keine Tickets kaufen musst. Noch besser ist jedoch, dass es die sogenannte Pasmo-Card auch für Apple Pay gibt, sodass du gar nicht mehr zum Automaten laufen musst. Damit du noch eine Preisvorstellung bekommst: Fahrten von circa 10 – 30 Minuten kosten um die 200 YEN.

Falls du mal eine gemütlichere Transportmöglichkeit suchst, lassen sich die kleinen, schwarzen Taxis ohne Probleme finden. Denn davon gibt es viele und sie sehen auch sehr ordentlich aus. Fast schon wie kleine Limousinen. Deswegen sind die Taxis auch entsprechend teuer, denn der Mindestfahrpreis für die ersten zwei Kilometer beträgt um die 700 YEN und danach kosten 280 Meter stolze 90 YEN.

Zeitplanung

Die klassischen Sehenswürdigkeiten in Tokio lassen sich in 3 – 4 Tagen abhaken. Jedoch hat die Großstadt mit ihren 38 Millionen Einwohnern so viel mehr zu bieten. Um richtig in die japanische Kultur eintauchen zu können und abseits der touristischen Pfade zu wandern, empfehlen wir dir 7 Tage einzuplanen. Dann kannst du jeden Tag eines der vielfältigen Viertel außerhalb des Zentrums entdecken oder dich in Ruhe durch die einzigartigen Cafés probieren.

Sprache

Englisch ist in Japan nicht sehr verbreitet und aufgrund der Zeichensprache, ist es für Japaner besonders schwer zu erlernen. Daher sprechen nur wenige Japaner wirklich gutes Englisch und auch wir Europäer haben unsere Schwierigkeiten, einfache japanische Ausdrücke zu lernen. Daher empfehlen wir dir im Vorhinein einen Offline-Übersetzer (z.B. die Google-Übersetzer App) herunterzuladen, um die Kommunikation einfacher zu gestalten.

Vegane Ernährung

In japanischen Restaurants ist bereits die vegetarische Auswahl begrenzt und die Sprachbarriere mach es schwierig nach veganen Optionen zu fragen. Es gibt einige vegane Restaurants in Tokio, doch diese sind relativ weit verteilt in der Stadt und sind auch teurer als normale Restaurants. Überraschenderweise konnten wir kein veganes Sushi finden, aber immerhin gibt es einige vegane Ramen und Gyozas.

Größere Supermärkte sind im Stadtzentrum Mangelware und so ist es fast unmöglich an Obst und Gemüse zu kommen. Auch Bäckereien sind selten und wenn dann wird nur japanisches Milchbrot verkauft. Überall findest du eine große Auswahl an Instant-Nudeln, jedoch haben wir nur eine vegane Sorte gefunden. Und zwar im Ikea in Shibuya. Dort gibt es für kleines Geld zwei verschiedene vegane Instant-Nudeln.

Außerdem findest du in jedem 7/11 Supermarkt vegane Onigiri oder Reisbällchen in verschiedenen Geschmäckern. Mit einer Packung Edamame war das unser günstiger und leckerer To-Go-Snack. Und wenn du dann noch in der Nähe der Sumoringer in Arashio-beya bist, kannst du dir leckere Brötchen aus der deutschen Bäckerei Tanne mitnehmen.

Vegane Ernährung in Tokio
Vegane Snacks in Tokio

Sehenswürdigkeiten & Aktivitäten

Durch das moderne Unterhaltungsviertel Odaiba streifen

Im Süden von Tokio befindet sich die künstlich angelegte Halbinsel Odaiba, die sich in den letzten Jahren zu einem Hightech-Unterhaltungsviertel entwickelt hat. Dort findest du auch das weltweit bekannte teamLab Planets Museum, in welchem du in verschiedene Kunsteinrichtungen eintauchen kannst. Mit Hilfe digitaler Technologien wurden so unter anderem eine faszinierende Wasserwelt und ein blühender Blumengarten geschaffen.

TeamLabs in Tokio
Kristall Welten im TeamLabs Museum
Orchideen in Tokio
Tausende Orchideen in der Gartenwelt

Weitere Sehenswürdigkeiten sind das interaktive Wissenschaftsmuseum Miraikan (Eintritt: 620 YEN) oder die unfassbar riesige Unicorn Gundam Statue aus der gleichnamigen japanischen Science-Fiction Serie. Danach kannst du dem Großstadt-Dschungel etwas entkommen, indem du am Odaiba Beach spazieren gehst. Von dort aus hast du einen wunderbaren Blick auf die Rainbow Bridge, die nachts auch in Regenbogenfarben beleuchtet ist. Und nur ein paar Meter weiter steht überraschenderweise eine Freiheitsstatue.

Die Freiheitsstatue mit Rainbow Bridge im Hintergrund
Die Freiheitsstatue von Tokio
Die überlebensgroße Gundam Statue in Tokio
Überlebensgroße Statue von Unicorn Gundam

Unendliche Weite der Stadt vom Shibuya Sky aus bestaunen

Mitten im bekanntesten Viertel Tokios befindet sich einer der schönsten Aussichtspunkte der Großstadt: Shibuya Sky. Mit dem Aufzug kommst du in Sekunden auf eine Höhe von 229 Metern und kannst auf dem Dach des Hochhauses einen 360 Grad Blick über die geschäftigen Straßen genießen. Nach einem Rundgang entlang der Glasfassade kannst du auf Liegenetzen entspannen oder auf der Rolltreppe mit der besten Aussicht ein Stockwerk tiefer zu einer Kunst-Ausstellung fahren.

Der Eintritt für Erwachsene kostet online 1.800 YEN. Der Vorteil von Shibuya Sky gegenüber der Aussichtsplattform des Tokio Towers ist ganz klar. Du hast den knallig roten Eiffelturm in deinem Blickfeld und stehst nicht selbst drauf.

Eine kostenlose Alternative zu den beiden genannten Aussichtspunkten ist das Metropolitan Government Building in Shinjuku. Da es sich dabei um ein öffentliches Gebäude handelt, kannst du einfach auf 202 Meter in das Observatorium fahren und den Blick schweifen lassen.

Aussicht aus 229 Metern – Shibuya Sky

Die Ruhe im Park des Meji-Schreins genießen

Wenn du eine Erholung von dem vielen Grau für deine Augen brauchst, solltest du unbedingt die Parkanlage rund um den Meji-Schrein auf deine Reiseliste setzen. Jeden Tag von 05:20 bis 17:20 kannst du hier den gelebten Glauben der Japaner direkt am Schrein miterleben oder junge Bogenschützen auf dem Weg zum Training beobachten. Gegen ein paar Euro kannst du auch noch die kleinen Schaugärten innerhalb des Parks besichtigen.

Park um den Meji-Schrein in mitten von Tokio
Ruhige Oase inmitten der Großstadt
Fässer voll mit Sake
Fässer voll mit japanischer Sake

Quirliges Viertel Shibuya durchstöbern

Shibuya hat seine Berühmtheit unter anderem durch die größte Straßenkreuzung der Welt erhalten. Hier überqueren pro Grünschaltung der Ampel unfassbare 3.000 Menschen den Zebrastreifen. Am besten siehst du dieses Spektakel zur Rush-Hour um 8:00 oder 17:00 Uhr vom Starbucks aus oder aus dem Bahnhof Shibuya. Eine kleine Attraktion befindet sich direkt daneben, und zwar die Statue des Hundes Hachiko. Nach dem Tod seines Herrchen wartete der Shiba Inu namens Hachiko 9 Jahre lang täglich auf die Rückkehr seines verstorbenen Freundes am Bahnhof in Shibuya. Aufgrund seiner Loyalität wurde ihm zu Ehren eine Hundestatue direkt neben dem Bahnhof aufgestellt.

Shibuya Kreuzung
Weltbekannte Straßenkreuzung in Shibuya
Hachiko Statue in Shibuya
Hachiko-Statue

Gelebten Glauben der Japaner im Asakusa Schrein erleben

In Japan folgt die Mehrheit der Bevölkerung dem Glauben des Shintoismus, der ähnlich zum Buddhismus ist. Einer der schönsten Shinto-Schreine befindet sich im Stadtteil Asakusa. Die Anlage mit ihren roten Gebäuden, brennenden Räucherstäbchen und gläubigen Japanern ist definitiv einen Besuch wert. Der Eintritt ist wie bei fast allen religiösen Stätten kostenlos und bereits auf dem Weg entlang der quirligen Nakamise-dori Straße kannst du einen Blick auf die 53 Meter hohe Pagode erhaschen.

Nach einem Einblick in die kulturelle Welt in Tokio, machst du dich am besten auf in die sogenannte Hoppy Street. Hier findest du vor allem abends prall gefüllte Izakayas, in denen du die beste Möglichkeit hast Sake zu probieren. Das in Deutschland oft als Reiswein bezeichnete Getränk wird aus fermentieren Reis hergestellt und hat typischerweise 15 – 20 % Alkohol. Zumindest einmal auf deiner Reise solltest du in den Genuss des bekanntesten japanischen Getränks kommen.

Heiliger Asakusa-Schrein mit Laterne
Heiliger Shinto-Schrein in Asakusa
Souvenirläden auf dem Weg zum Asakusa Schrein
Viele kleine Läden entlang der Nakamise-dori Straße

In die verrückte Seite Tokios eintauchen

Die Straßen des hochmodernen Viertels Akihabara sind vor allem abends gut gefüllt. Hier findest du alles, was Herzen von Manga- und Gaming-Fans höherschlagen lässt. Über mehrere Stockwerke erstrecken sich Gaming-Hallen oder Videospielgeschäfte, in denen du zum Beispiel ein Dance-Battle gegen deine Freunde veranstalten kannst.

Auf den Gehwegen wirst du des Öfteren von jungen Japanerinnen in sogenannte Maid-Cafés eingeladen. Es ist schwierig zu beschreiben, was da drin vor sich geht, weshalb du am besten selbst einen Blick hineinwirfst. Der Eintritt beträgt je nach Café um die 10 € und es besteht eine Konsumpflicht. Leider gab es zumindest in unserem Café keine vegane Auswahl und wir mussten das Spektakel wieder verlassen.

Hauptstraße in Akihabara mit Leuchtreklame
Leuchtende Reklame in Akihabara

Von der Kirschblüte im Ueno-Park verzaubern lassen

Im Gegensatz zu einzelnen Kirschbäumen in Deutschland erstrahlen im Frühling in Tokio ganze Wälder mit pinken, rosa und weißen Blüten. Die Kirschblüte hat für die Japaner einen so hohen Stellenwert, dass es sogar einen eigenen Begriff dafür gibt: Sakura. Und ohne Frage, ist es wirklich die schönste Zeit, in der du Tokio besuchen kannst. Jedoch wissen das auch viele andere Reisende und daher wird es in den Parks und öffentlichen Verkehrsmitteln sehr voll. Auch steigen die Preise für Unterkünfte.

Einer der schönsten Orte, um unter den blühenden Bäumen zu picknicken ist der Ueno-Park. Hier stehen besonders viele Kirschbäume, die normalerweise Mitte März zu blühen beginnen. Nach 7 – 10 Tagen erreichen die Blüten ihre volle Pracht und das Naturschauspiel erreicht seinen Höhepunkt. Da unter Tags der Park unfassbar voll sein wird, lohnt es sich auf jeden Fall früh aufzustehen!

Beginn der Kirschblüte in Tokio
Beginn der Kirschblüte in Tokio

Abseits der bekannten Sehenswürdigkeiten wandern

Wie bereits erwähnt, kannst du so viel in Tokio entdecken, wenn du einfach in irgendeiner Metrostation aussteigst und durch die Straßen spazierst. Auf diese Weise kannst du zum Beispiel interessante Metrostationen, wie die Akasaka Station entdecken. Aufgrund der Premiere des Harry Potter Musicals wurde die gesamte Haltestelle und der dazugehörige Platz im Harry Potter Motto umgestaltet. Es gibt sogar einen kleinen Laden mit Harry Potter Artikeln und die Restaurants führen Speisen und Getränke wie in Hogwarts.

Nicht weit von Akasaka findest du zwischen modernen Wolkenkratzern einen kleinen Shinto-Schrein. Nachdem du einige Meter mit der Rolltreppe nach oben gefahren bist, tauchst du in eine andere, ruhigere Welt ein. Der Hie-Schrein ist umgeben von einem kleinen Park, der wie eine grüne Oase zwischen dem Beton und Glas der Großstadt liegt. Das besondere hier ist der Gang mit den vielen roten Toren (sogenannten Torii), die du vielleicht aus Kyoto kennst. Falls du keine Zeit hast, bis nach Kyoto zu fahren, kannst du hier im Hie-Schrein durch die Torii wandern.

Gebäude im Harry Potter Design an der Akasaka Station in Tokio
Akasaka Station im Harry Potter Design
Rote Torii im Hie-Schrein
Rote Torii im Hie-Schrein

Sumoringern beim Training zuschauen

Eine kostenlose Aktivität, die du auf keinen Fall verpassen solltest, ist das morgendliche Training der Sumoringer in Arashio-beya. Der Trainingsraum ist zur Straße hin verglast, sodass Passanten einen Blick auf die beleibten Sportler werfen können. Das Beste daran ist, dass es sich nicht um eine Touristen-Veranstaltung handelt, sondern dass hier wirklich Sumoringer ihrer Leidenschaft nachgehen. Das Training beginnt täglich frühmorgens gegen 7:00 Uhr, jedoch empfehle ich dir gegen 9:30 Uhr zu kommen. Denn nach dem Training kommen die Sportler oft raus auf die Straße, um Fotos mit den Zuschauern zu machen.

Sumoringer beim Training in Tokio
Sumoringer beim Training
Echte Sumoringer
Deine Chance auf ein Foto mit den Sportlern

Vinted-Klamotten im hippen Viertel Koenji shoppen

Im Westen von Tokio findest du die hippen Viertel Koenji und Shimo-Kitazawa, in denen vor allem die jungen Japaner wohnen. Dort ist alles etwas ruhiger und du findest viele nette Cafés und Restaurants. Bekannt ist dieser Teil Tokios jedoch für seine vielen und günstigen Second-Hand-Läden. Auf beiden Seiten der Straßen gibt es immer mehrere Läden, die sich verschiedenen Style widmen, sodass du dir genau raussuchen kannst, was du möchtest. Aber wie so oft in Tokio gilt: Einfach durch die Straßen ziehen und sich ohne Karte verlaufen. Die nächste U-Bahn Station ist nie weit und in den verschiedenen Ecken wirst du immer wieder überrascht werden.

Second Hand Läden in Koenji
Second-Hand Läden im Viertel Koenji

Dinge, die du dir in Tokio sparen kannst

Ein Tier-Café besuchen

Tokio ist berühmt für seine verrückten und einmaligen Cafés. Dazu zählen auch die verschiedenen Tier-Cafés, in denen du mit Igeln, Ottern oder Hunden spielen kannst. Im ersten Moment klingt das nach einer tollen Erfahrung, aber leider hat das Ganze einen Haken. Laut den Google-Bewertungen scheinen die Tiere nicht artgerecht gehalten zu werden und oft keine Lust auf die Gäste zu haben. Die Preise dafür sind auch unverschämt hoch. So kostet zum Beispiel ein 30-minütiger Besuch im Igel-Café über 17€. Also alle denen Tiere am Herz liegen, sollten einen weiten Bogen um solche Cafés machen.

Den Kaiserpalast besichtigen

Der Kaiserpalast in Tokio ist noch heute die Heimat des japanischen Königs. Deswegen kannst du das Gelände des Palasts auch nur zweimal täglich im Rahmen einer geführten Tour besichtigen. Für diese musst du dich im Vorhinein anmelden und deinen Reisepass mitbringen. Die Führungen sind zwar kostenlos, jedoch besichtigst du dabei nicht das Innere des Palastes. Wesentlich schöner sind die anliegenden Gärten (Kitanomaru Park und Ostgärten), durch die du auch kostenlos und ohne Führung spazieren kannst.

Eine Fahrt mit dem Shinkansen

Bestimmt wirst du schon einmal von den Hochgeschwindigkeitszügen in Japan, den Bullet-Trains oder eben Shinkansen, gehört haben. Mit diesen soll man unfassbar schnell und pünktlich überall in Japan hinkommen. Der Punkt mit der Pünktlichkeit ist unbestreitbar, aber so besonders schnell fährt der Shinkansen tatsächlich nicht. Auf einem Großteil des Schienennetzes erreichen die japanischen Züge eine ähnliche Geschwindigkeit wie der deutsche ICE. Die unfassbar schnelle Magnetschwebebahn L0 befördert erst im Jahr 2026 seine Passagiere mit 603 km/h von A nach B. Unserer Meinung nach, könnt ihr euch daher die hohen Preise sparen und einen ganz normalen Zug oder Bus nehmen.

Vegane Restaurants und Cafés


Vegane Speisekarte im T's TanTan

Eine Reise nach Japan ist erst dann vollständig, wenn du die legendären Ramen probiert hast. Normalerweise werden die dafür nötigen Instant-Nudeln mit Fleischbrühe gekocht oder enthalten eben Fleisch und Eier. Im T’s TanTan kannst du jedoch die besten veganen Ramen genießen. Außerdem stehen Gyozas, pflanzliches Fleisch und Curries auf der Speisekarte. Das Restaurant findest du innerhalb der Metrostation Ueno, genauer gesagt im 3. Stock des Ecute Shopping Centers im nördlichen Teil der Haltestelle.

In dem hippen Viertel Koenji gibt es neben unzähligen Second-Hand-Stores auch das schnuckelige Rect Sand Café. Die Auswahl ist begrenzt, aber alles wird mit Liebe direkt vor deinen Augen zubereitet. Hier wird zumindest ein bisschen Englisch gesprochen und die Atmosphäre ist richtig gemütlich. Das Menü ändert sich monatlich und jeden Tag gibt es andere Kuchen oder Muffins.

Vegane Speisen im Rect Sand Café
Vegane Auswahl am 100% Vegan Sunday in der More Than Bakery

Eine der besten Bäckereien für vegane Leckereien gibt es überraschenderweise in Tokio. Die More Than Bakery in Shinjuku veranstaltet jeden Sonntag einen 100% Vegan Sunday, an dem es nur vegane Kuchen, Sandwiches und Brote gibt. Die Auswahl ist riesig und es gibt so viel, was ich zuvor noch nie gesehen hab. Auch unter der Woche gibt es eindeutig vegan gekennzeichnete Snacks und frisches Brot, aber falls du es einplanen kannst, schau auf jeden Fall am Sonntag vorbei.


Unterkünfte

Guest House Siesta Hotel*

Das kleine und gepflegte Guest House Siesta Hostel liegt direkt in der Nähe der Metro-Station Shin Okachimachi im Zentrum von Tokio. Hier kann man sich richtig wie in einem japanischen Zuhause fühlen. Die Gäste sind sehr ruhig, daher ist es kein Problem, in einem 10-Bett Zimmer zu schlafen. Außerdem hat jeder sein eigenes Kapselbett mit einem Vorhang, sodass deine Privatsphäre gewährleistet ist. Insgesamt eine klare Empfehlung für deinen Aufenthalt in Tokio.

Leo Yu Capsule Hotel Funabashi*

Ein weiteres Kapselhotel, dass wir dir empfehlen können, liegt etwas außerhalb von Tokio. In Funabashi selbst gibt es nicht wirklich was zu tun, aber der Ort eignet sich gut, um hier eine Nacht vor deinem Abflug vom Flughafen Narita zu verbringen. Dafür empfiehlt sich außerdem das Leo Yu Capsule Hotel, da es nur 3 Minuten Fußweg von der Bahnstation entfernt ist. Die Einrichtung ist edel und du bekommst sogar deinen eigenen Schlafanzug. Wie meistens in Tokio sind die Schlafsäle für Männer und Frauen getrennt. Der Ort Narita selbst ist leider wesentlich teurer, daher ist Funabashi ein guter Kompromiss.

Leo Yu Capsule Hotel Funabashi
Leo Yu Capsule Hotel in Funabashi

Damit du einen Überblick über das bekommst, haben wir hier noch eine detaillierte Karte mit allen Sehenswürdigkeiten und veganen Restaurants, die du nicht verpassen solltest. Und wie du siehst, gibt es in Tokio wirklich einiges zu erleben! Bestimmt wirst du während deiner Reise nach Tokio noch viel mehr entdecken, denn die Stadt ist immer in Bewegung. Erzähl uns doch gerne davon in den Kommentaren oder lass dich für eine Weiterreise von unseren anderen Artikeln zu Asien inspirieren.

2 Kommentare

Anonymous 29. April 2023 - 16:20

Und wieder ein absolut gelungener Beitrag. Es
macht einfach Spaß sich von #vegannomads
inspirieren zu lassen! 😊

Antworten
VeganNomads 1. Mai 2023 - 16:31

Das freut uns doch sehr zu hören, dankeschön!
Beste Grüße, Naomi & Felix

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